Auferstehungskirche (Erlöserkirche) – zum Andenken an AlexanderI II. und das zweitgrößte Mosaikmuseum der Welt

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Eröserkirche St. Petersburg

Bild: dimbar76, Shutterstock.com

Russischer Name: Спас на крови (Spas na krowi)

Auch: Christi-Auferstehungskirche, Erlöserkirche, Blutkirche
Lage: Nab. Kanala Gribojedowa

Der russische Name bedeutet „Gerettet auf dem Blute“ und ist traurigen Ursprungs.
Zar Alexander II., zu Beginn seiner Regentschaft ein durchaus reformfreudiger und diplomatischer Zar, kam am 13.März 1881 hier bei einem Attentat ums Leben.
Nach den katastrophalen Folgen des Krimkriegs, der das Land politisch und wirtschaftlich geschwächt hatte, und den dadurch ausgelösten Unruhen im Volk, sah der Zar sich gezwungen, die Leibeigenschaft aufzuheben. Er nahm dem Land somit die soziale Struktur, ohne entsprechende Reformen einzuleiten. Anstatt des erhofften Friedens kam es zu immer größerern Revolten. Es bildeten sich immer mehr Untergrundorganisationen, wie zum Beispiel „Narodnaja wolja“ – „Volkswille“, die eine radikal-liberale Umwälzung forderten. Alexander entkam mehreren Attentaten und beantwortete diese mit immer härterern und konservativeren Maßnahmen.

Als er am 13. März zum Winterpalais in Sankt Petersburg zurückkehren wollte, wurde eine Bombe gezündet, die er wie durch ein Wunder überlebte. Während er sich um die Verletzten der Leibgarde kümmerte, warf ein junger Mann der „Narodnaja wolja“ eine zweite Bombe und der Zar wurde schwerverletzt. Er wurde in den Palast zurückgebracht und erlag einige Stunden später seinen Verletzungen. Die Attentäter wurden gefasst und hingerichtet.

Zum Andenken an seinen Vater AlexanderI II. ließ Zar Alexander III. 1883 am Ort des Anschlags die Auferstehungskirche errichten. Die Kirche war somit von Beginn an mehr Denkmal als sakrale Stätte.

Architektonisch spiegelt sich im Bau in St. Petersburg der Auferstehungskirche die Hinwendung zu russischen Werten und der Bruch mit der „westlichen“ Tradition Peter des Großen.

Alfred Parland (paradoxerweise ein deutsch-baltischer Schotte) erbaute, nach dem Vorbild der Basilius Kathedrale in Moskau, eine märchenhafte Kirche. Drei der bekanntesten Künstler dieser Zeit – V.A. Vastenov, M.A. Vrubel und M.A. Nesterov – widmeten sich der Gestaltung des Denkmals. Mehrere tausend Quadratmeter wurden durch Mosaike verziert. Steinchen für Steinchen wurden innen und außen Ikonen abgebildet, die noch heute ihres Gleichen suchen.
In den Jahren der Sowjetunion sollte die Erlöserkirche mehrfach abgerissen werden, wurde dann jedoch je nach Bedarf als Konzerthalle oder Theater genutzt.

Heute wird das Denkmal wieder um seiner Selbstwillen bestaunt: seit 1990, nach langjähriger Renovierung, ist die Kirche das zweitgrößte Mosaikmuseum der Welt.

Adresse

Griboyedov channel embankment, 2Б, St Petersburg, Russland, 191186

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