Merkmale
Schwertmuscheln (Gattung Ensis) sind aufgrund ihrer Form und Größe praktisch unverwechselbar. Die Schale erinnert an eine leicht gebogene Klinge, woher der Name rührt. Die Färbung ist eher unspektakulär sandfarben und variiert leicht zwischen den verschiedenen Arten.
Ursprünglich heimisch sind in Europa drei Arten von Schwertmuscheln (Ensis ensis, Ensis siliqua und Ensis arcuatus). Eine vierte Art, die Amerikanische Schwertmuschel Ensis directus, wurde in den 70er Jahren mit Ballastwasser eingeschleppt und konnte sich seither erfolgreich etablieren. In harten Wintern zeigt sich jedoch die mangelhafte Anpassung der eingewanderten Art an niedrige Temperaturen, was zuletzt 2010 zu einem regelrechten Massensterben führte, bei dem Tonnen von Muscheln an deutschen Stränden angespült wurden.
Lebensweise und Fortpflanzung
Schwertmuscheln siedeln in Wassertiefen von etwa drei bis 20 Meter und bevorzugen dabei sandiges Substrat, in dem sie sich senkrecht eingraben. Beim Eingraben spielt besonders der große muskulöse Fuß, der rund die Hälfte des Schalenraums einnimmt, eine wichtige Rolle. Er kann einen Druck von 2 kg pro Quadratcentimeter ausüben und sein spontaner Rückzug in die Schale saugt die Muschel ins Sediment.
Normalerweise liegen die Muscheln nah an der Oberfläche und ziehen sich nur bei Gefahr in tiefere Bodenschichten zurück. Wie andere Muscheln leben sie als Filtrierer, strudeln also Wasser ein, aus dem mit Hilfe der Kiemen Sauerstoff und Kleinstpartikel gefiltert werden. Pro Quadratmeter Boden können sich bis zu 1500 Tiere gemeinsam ansiedeln.
Die Spermien und Eizellen werden in großen Mengen relativ synchron ins Wasser abgegeben. Befruchtete Eizellen entwickeln sich zu planktonischen Veligerlarven, die sich nach einer gewissen Zeit festsetzen und neue Kolonien bilden können.
Wirtschaftliche Bedeutung
Schwertmuscheln haben – obwohl in gewissem Rahmen kulinarische Nutzung vorliegt – keine direkte wirtschaftliche Bedeutung. Auch die vermutete Verdrängung einheimischer Muschelarten durch die eingewanderte Amerikanische Schwertmuschel ist bislang nur unzureichend belegt.