Das legendäre Bernsteinzimmer – das „Achte Weltwunder” oder “Der größte Kunstraub aller Zeiten”
Als Zeichen seiner Anerkennung schenkte 1716 Friedrich Wilhelm I. von Preußen Peter dem Großen das Bernsteinzimmer. Im Gegenzug erhielt der preußische König 248 große russische Soldaten, die „langen Kerls“, die er sich zur Verstärkung seines Leibregiments schon so lange wünschte.
Das Zimmer, entworfen von Andreas Schlüter, wurde in Königsberg (heutiges Kaliningrad) und Danzig hergestellt und war ursprünglich für das Schloss Charlottenburg in Berlin geplant. Zuerst arbeitete Bernsteinmeister Gottfried Wolffram an den Schnitzereien. Als dieser jedoch zu teuer wurde, ging der Auftrag an Ernst Schacht und Gottfried Turau. Elisabeth I, die Tochter Peter des Großen, ließ die Bernsteinvertäfelung zunächst im Winterpalast einbauen. Wenig später jedoch wurde es im Katharinenpalast in Zarskoje Selo installiert und erweitert, wo es auch bis 1941 blieb. Der italienische Architekt Bartolomeo Rastrelli fügt dem Zimmer mehrere Spiegelapplikationen und vergoldete Schnitzereien hinzu. Katharina die Große bringt es zur Vollendung, indem sie weitere Bernsteinmeister beauftragt, die Deckengemälde durch Bernsteintafeln zu ersetzten.
Im zweiten Weltkrieg, während Hitlers “Unternehmens Barbarossa”, wurde Zarskoje Selo von der deutschen Truppen eingenommen. Der Katharinenpalast diente als Unterkunft für die Wehrmachtsoldaten. Unter Aufsicht des Grafen Solms-Laubach montierten die deutschen Soldaten innerhalb von 36 Stunden die Bernsteinvertäfelung ab und ließen diese in 27 Kisten nach Königsberg abtransportieren.
Seit der Bombardierung von Königsberg durch die britische Luftwaffe und der darauffolgenden Eroberung durch die Rote Armee, ist das Zimmer verschwunden. Es wurde zuletzt im Keller des Königsberger Schlosses aufbewahrt. Das Schloß wurde durch die Bombadierung jedoch fast völlig zerstört. Ob das Zimmer verbrannt oder in letzter Minute weggeschafft wurde, weiß keiner. Für SS Gauleiter Erich Koch war das Wissen ums Bernsteinzimmer die Lebensversicherung schlechthin. Im polnischen Gefängnis zur Todesstrafe verurteilt, behielt er das Geheimnis für sich, bis er 1986 eines natürlichen Todes starb. Auch heute tauchen immer wieder Hinweise auf, die aber bis jetzt ins Leere führten.
1979 begannen Kunstverständige das Zimmer anhand von Fotos zu rekonstruieren und nachzubauen. Zum 300 jährigen Stadtjubiläum St.Petersburgs wurde das Bernsteinzimmer am 31.Mai 2003 von Wladimir Putin und Gerhard Schröder eingeweiht.
Trotzdem: Das Original bleibt verschwunden – die Schatzsuche geht weiter!
Adresse
Adresse: St Petersburg, Russland, 196601