Dostojewsky Museum – historisch bedeutender Schriftsteller von St. Petersburg

1686
Dostoevsky Museum

Dostoevsky Museum Saint Petersburg. Bild: HGalina, Shutterstock.com

Russischer Name: Mузей Ф.М.Достоевского (Musej F.M. Dostojevskowo)

Spieler, Todgeweihter, Kind, Revolutionär, Epileptiker, Ehemann und Vater, Traditionalist, Strafgefangener, gläubiger Christ – alles Figuren aus Dostojewskijs Romanen, alles Dostojewskij selbst. Der Facettenreichtum seiner Werke ist ungeschlagen. Unzählige Charaktere – von dem armen Mädchen Sonja (Schuld und Sühne), dem liberalen Idealisten Stepan Trofmowitsch (Die Dämonen) bis zum Nihilisten Ippolit (Der Idiot) – zeichnen mehr als genau ein Portrait der damaligen russischen Gesellschaft.

Psychologisch präzise beschreibt er deren Charakter und die geistige Entwicklungen. Fjodor Michailowitsch Dostojewskij (1821-1881) widmet sich mit 23 Jahren völlig dem Schreiben. Sein erstes Werk „Arme Leute“ macht ihn 1846 über Nacht in Petersburg berühmt.

Bald darauf kommt er in Kontakt mit revolutionären Kreisen, hauptsächlich junge Idealisten und Adelige, die radikal die Abschaffung der Leibeigenschaft fordern. Dostojewskij wird verhaftet und zum Tode verurteilt. Es folgt eine Scheinhinrichtung, die der Zar eine Minute vorher abbricht und die Gefangenen zu Zwangsarbeit verurteilt. Im Straflager in Omsk bekommt der Schriftsteller zum ersten Mal epileptische Anfälle, die mit der Zeit immer schlimmer werden und den Schriftsteller mit einem Gefühl größter Schuld zurücklassen. Die Zeit im Lager prägt ihn für immer. Die “Aufzeichnungen aus einem Totenhaus” sind das erschütternde Resultat dieser Zeit. Seitdem bleibt sein Interesse für das einfache Volk, Religion und Tradition, Gut und Böse und die Abgründe der menschlichen Psyche bis zu seinem Tod ungebrochen. Die Entwicklungen der Seele bleiben sein Hauptthema. Dostojewskij schreibt weitere Erzählungen und veröffentlicht mehrere Romane in Zeitschriften u.a. „Schuld und Sühne“. 1867 heiratet er seine ehemalige Sekretärin und große Liebe Anna Grigorjewna Snitkina, die ihm vier Kinder schenken wird.

Der Roman „Der Spieler“ ist autobiographisch und wurde in nur 26 Tagen verfasst, um sich aus der finanziellen Krise zu befreien. Die Sucht überwindet er dank seinem „Schutzengel“ Anna, die ihm bis zu letzt die Treue hält. Es folgen „Der Idiot“, „Der ewige Gatte“, „Die Dämonen“ und „Der Jüngling“.

Seine letzte Wohnung, in der er auch sein letztes Werk „Die Brüder Karamasov“ vollendet, wurde als Museum in Sankt Petersburg eingerichtet. Sich vorzustellen, dass an diesem Schreibtisch eines der größten Meisterwerke der Literatur entstand, berührt, und bringt das starke Bedürfnis mit sich, endlich wieder eines seiner Werke zur Hand zu nehmen und in der Welt des dostojewskischen Russland zu verschwinden.

Adresse

Adresse: Kuznechnyy Pereulok, 5/2, St Petersburg, Russland, 191002 (russ.: Кузнечный переулок, дом 5/2)