Der zu den Zehnfußkrebsen zählende Einsiedlerkrebs verdankt seinen Namen einer speziellen Lebensweise: Sein weiches Hinterteil steckt in einem leeren Schneckengehäuse, welches er ohne Unterlass hinter sich herzieht.
Körperbau des Einsiedlerkrebses
Da der weiche Hinterleib sich ständig in einem rechtsgewundenen Schneckenhaus befindet, hat er sich dieser Form perfekt angepasst. Während er aufgrund von Evolutionsprozessen auf der rechten Seite keine Hinterbeine mehr besitzt, sorgen die linksseitigen Beine dafür, dass genug frisches Wasser in das Schneckenhaus gelangt. Dieses versorgt den Krebs über Hautatmung mit Sauerstoff. Zusätzlich verfügt der Hinterleib über Beinpaare, die mit Klammerhaken ausgestattet sind, so dass der Einsiedlerkrebs das Schneckengehäuse festhalten kann.
Am gepanzerten Vorderleib – auch “Cephalothorax” genannt – befinden sich am ersten Beinpaar die Scheren des Krebses: Während die kleinere Schere als Greifwerkzeug verwendet wird, dient die größere als Verschluss für die Behausung. Zieht der Einsiedlerkrebs in ein neues Schneckenhaus um, so wird die Form der Schere während der Häutung der neuen “Wohnungstür” angepasst. Weitere zwei Beinpaare sind für die Fortbewegung zuständig.
Die Scheren benötigt der Einsiedlerkrebs außerdem bei der Nahrungsaufnahme. Mit ihnen spürt er Beute – Kleintiere und organische Substanzen – auf und transportiert sie zum Mund.
Leben in Symbiose
Meist leben auf den Häusern von Einsiedlerkrebsen große Kolonien von Stachelpolypen. Diese besitzen eine harte Kruste. Wenn sie sich über den Rand des Schneckengehäuses hinaus ausdehnen, “wächst” das Haus des Krebses. Indem der Krebs seine Wohnung beständig über den Meeresgrund schleift, wirbelt er kleine Pflanzenteile oder andere organische Substanzen auf. So werden die auf ihm siedelnden Stachelpolypen ausreichend mit Nahrung versorgt.